Ein großes Kraftwerk im Internet zu kaufen sorgt nicht mehr für Irritation. Zumal der Kauf über das weltumspannende Netz ja auch nur angebahnt wird. Niemand würde bei Beträgen, die bei Kraftwerken gelten, einfach auf den Kauf-Button drücken – womöglich noch ohne Rückgaberecht.
Es geht hier darum, Verkaufsgespräche anzubahnen, auszuloten, welche Einsparungen gegenüber neuen Anlagen möglich sind und auch eine schnelle Verfügbarkeit zu erzielen, um Versorgungslücken zu schließen. Da dieses meist schon in der Planungsphase beginnt, ist es wichtig, ein Schaufenster zu haben, in welchem die Bedarfsträger sich informieren können. Und das funktioniert. Die Nutzerzahlen auf der troveo-Website steigen stetig, die Anzahl der Anfragen nach verfügbaren Kraftwerken und Komponenten ebenso.
Der mit der Energiewende eingeleitete Schlussverkauf deutscher Kohle- und Gasblöcke stößt insbesondere in Ländern mit rasant wachsendem Bedarf an Energie auf Interesse. Viele Kraftwerke sind zudem noch recht neu, sind für den Mindestlast betrieb bereits umgerüstet, hochflexibel und erreichen Wirkungsgrade, die sich sehen lassen können. Zudem ist bei vielen auch eine spätere Umrüstung nicht ausgeschlossen. So kann der Weg von Kohle zu Gas zu Erneuerbaren bewusst gestaltet werden. Das Training der neuen Mannschaft gibt es teils noch inklusive, sofern der Block noch in Betrieb und zunächst nur zur Stilllegung angemeldet ist.
Der Siegeszug der Erneuerbaren Energieformen wird weiter gehen. Das ist gut und richtig. Doch immer noch werden in Teilen der Welt neue Kohlekraftwerke gebaut, um eine Versorgung der Bevölkerung überhaupt erst einmal sicherzustellen und eigene Bodenschätze zu nutzen. Ein Recycling alter Anlagen ist zumindest eine Form, schon jetzt ein Stück bewusster mit Ressourcen umzugehen. Und viele der Anlagen, die in Westeuropa heute freigesetzt werden, verfügen schon jetzt über Rauchgasreinigungstechnologien, von denen so manche in Betrieb befindliche, alte Kraftwerke nur träumen können.
Von Hardy Hilliges, VPC GmbH / troveo